Internationale Fachtagung: Großes Interesse an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Hydroxylapatit

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03.04.2024

Bei der General Session der International Association for Dental Research (IADR), die vom 13. bis 16. März 2024 in New Orleans, Louisiana, USA stattfand, war die Dr. Wolff Forschung mit mehreren wissenschaftlichen Beiträgen vertreten, die wichtige Erkenntnisse im Bereich der Zahnpflege und insbesondere zur Wirkung von Hydroxylapatit (HAP) lieferten. Ein wissenschaftliches Symposium, Präsentationen und Vorträge rund um den biomimetischen Wirkstoff erhielten große Aufmerksamkeit.

Prof. Dr. Bennett T. Amaechi, Dr. Pascal Fandrich, Prof. Dr. Elżbieta Paszynska, Dr. Frederic Meyer, Carlo Cortez, Prof. Dr. Bernhard Ganss und Dr. Joachim Enax auf der General Session der IADR 2024 (v.l.).

Das wissenschaftliche Symposium mit dem Titel Emerging Technologies for Caries Management: The Case for Hydroxyapatite war ein besonderes fachliches Highlight. Wissenschaftlicher Leiter war der international renommierte Kariologe Prof. Dr. Bennett T. Amaechi (Department of Comprehensive Dentistry, University of Texas Health, San Antonio, USA). Das Symposium bot eine tiefgreifende Betrachtung der physikochemischen Eigenschaften von HAP, präsentiert von Dr. Joachim Enax (Senior Scientist Oral Care, Dr. Wolff-Forschung), und stellte die biomimetische Wirkweise, die Fähigkeiten zur Remineralisierung sowie die Schutzwirkung bei Säureangriffen durch die Freisetzung von Calciumionen heraus. Prof. Dr. Elżbieta Paszynska (Department of Integrated Dentistry, Poznan University of Medical Sciences, Polen) stellte unterschiedliche klinische Studien vor, die die kariespräventiven Eigenschaften von HAP bestätigen. Ihre Ausführungen stießen auf großes Interesse und führten zu einer lebhaften Diskussion über die Vorteile von HAP als sichere und wirksame Alternative zu fluoridhaltigen Zahnpasten. Zum Abschluss des Symposiums erörterte Prof. Dr. Bennett T. Amaechi anhand unterschiedlicher in situ-Studien weitere Wirkweisen von HAP bei Karies und anderen Zahndefekten.

Präsentation neuester Erkenntnisse zu HAP

Dr. Frederic Meyer stellte in einem Vortrag Daten vor, die belegen, dass eine HAP-Zahnpasta bei der Remineralisierung von Zähnen mit Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH, auch „Kreidezähne“) signifikant effektiver ist als eine Erwachsenenzahnpasta mit Fluorid. Die Ergebnisse unterstreichen das Potential von HAP, die Notwendigkeit invasiver Zahnbehandlungen bei Kreidezähnen zu reduzieren.

Ferner präsentierten Dr. Joachim Enax und Dr. Pascal Fandrich Forschungsergebnisse zu den Eigenschaften verschiedener Calciumphosphate, insbesondere HAP, und deren Anwendung in der Zahnpflege. Die umfassende Untersuchung verschiedener Calciumphosphate bestätigt HAP als am besten untersuchten Wirkstoff, dessen Wirksamkeit in zahlreichen Studien für unterschiedliche Anwendungsbereiche nachgewiesen wurde.

Wachsende Bedeutung von HAP in der Zahnmedizin

Die Präsentationen und Diskussionen auf der IADR 2024 spiegelten deutlich die steigende internationale Relevanz von HAP in der zahnmedizinischen Forschung wider. Es wurde erneut deutlich, dass alternative Wirkstoffe für die Kariesprophylaxe benötigt werden. Die intensiven wissenschaftlichen Diskussionen und das große Interesse der wissenschaftlichen Fachwelt bestätigen, dass mit HAP ein wirksamer und sicherer Wirkstoff in der Zahnpflege vorhanden ist, der bereits in Produkten eingesetzt wird und den Patienten zugutekommt.

Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Studien der vergangenen 40 Jahre zu dem Wirkstoff HAP finden Sie in unserer kostenlosen Studiendatenbank. Die Studienergebnisse sind ohne Anmeldung abrufbar.

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Nina Lauterbach

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Langzeitstudie: Hydroxylapatit in der Kariesprophylaxe wirksam

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18.07.2023
  • Weitere klinische Langzeitstudie bestätigt:
    Hydroxylapatit (HAP) und Fluorid sind gleichermaßen wirksam in der Kariesprophylaxe [1]
  • Sicher und wirksam: HAP als multifunktionaler Wirkstoff auch als Alternative in der Kariesprophylaxe geeignet

Die Ansprüche an moderne Zahnpflegeprodukte sind hoch: Sie müssen wirksam und unbedenklich sein, ein gutes Mundgefühl hinterlassen und eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung haben. Eine der wichtigsten Aufgaben von Zahnpasta ist dabei nach wie vor die Prophylaxe von Karies. Hydroxylapatit ist ein solcher Wirkstoff, der diese Kriterien erfüllt [2, 3]. In vitro und in situ ist die Wirksamkeit von Hydroxylapatit schon seit langer Zeit erforscht und bestätigt [2]. Eine kürzlich publizierte klinische Langzeitstudie zeigt erneut, dass Hydroxylapatit in der Kariesprophylaxe so effektiv ist wie Fluorid [1].

Kariesschutz klinisch bestätigt: Hydroxylapatit ist sicher und wirksam

Dass Hydroxylapatit sicher gegen Karies wirkt, ist seit längerem bekannt. Hochrangige klinische randomisierte doppelblinde Studien bestätigen die Wirksamkeit von Hydroxylapatit in der Kariesprophylaxe – zum Beispiel bei Risikopatientinnen und -patienten mit Brackets [4] und auch bei Kindern [5]. Eine Metaanalyse, die in einem hochrangigen internationalen Fachjournal publiziert wurde, zeigt ebenfalls, dass Hydroxylapatit in der Prophylaxe von Karies wirksam ist [6].

Eine kürzlich publizierte, nach höchsten wissenschaftlichen Standards durchgeführte Langzeitstudie, bei der erwachsene Personen 18 Monate lang entweder mit Hydroxylapatit-Zahnpasta oder mit Fluorid-Zahnpasta die Zähne putzten, liefert den erneuten Nachweis der Wirksamkeit des von der Natur inspirierten Wirkstoffes [1]. Das Besondere an der Studie: Die Zusammensetzung beider Zahnpasten war identisch, nur die Hauptwirkstoffe – Hydroxylapatit (Anteil vergleichbar mit der Karex-Zahnpasta) oder Fluorid (1450 ppm; zulässige Höchstkonzentration: 1500 ppm) – waren unterschiedlich. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Zahnpasta, die auf Fluorid verzichtet und alternativ auf Hydroxylapatit setzt, genauso wirksam ist und tendenziell sogar besser vor Karies schützen kann als herkömmliche Zahnpflege. Die Kariesdetektion erfolgte nach anerkannten Methoden. So wurden einerseits die Zahnflächen visuell betrachtet und eine Karies detektiert, andererseits wurden die Ergebnisse mit einer objektiven Kariesdiagnostik-Methode verifiziert.

Die Studienlage ist somit sehr eindeutig: Hydroxylapatit bietet einen klinisch nachgewiesenen Schutz vor Karies, ist dabei sicher in der Verwendung für alle Altersgruppen und erfordert weder Warnhinweise noch strenge Regulierungen, im Gegensatz zu Fluorid [7]. So haben beispielsweise die kanadischen Gesundheitsbehörden fluoridfreie Zahnpasta mit Hydroxylapatit auf Grundlage wissenschaftlicher Daten und der Ergebnisse aus klinischen Studien offiziell als Anti-Karies-Zahnpasta anerkannt.

Hydroxylapatit: Ein unbedenklicher Allrounder in der Zahnpflege

Hydroxylapatit ist ein biomimetischer Wirkstoff, der natürlicherweise in Knochen und Zähnen (Dentin und Zahnschmelz) vorkommt. Als körpereigener Stoff ist er sicher in der Verwendung in kosmetischen Mitteln und wirkt multifunktional nicht nur als Kariesschutz [2, 3]. So verbessert Hydroxylapatit die Zahnfleischgesundheit und ist laut Metaanalysen [8, 9] nachweislich der beste Wirkstoff, um schmerzempfindlichen Zähnen vorzubeugen und Schmerzen zu reduzieren. Zudem ist Hydroxylapatit bei Verschlucken unbedenklich und unterliegt keiner Mengenbegrenzung wie Fluorid.

Hier geht es zur vollständigen Publikation.

Weitere Forschungsergebnisse der vergangenen 40 Jahre zu dem Wirkstoff Hydroxylapatit finden Sie in unserer kostenlosen Studiendatenbank. Die Studienergebnisse sind ohne Anmeldung abrufbar.

Die Dr. Wolff Group bietet mit den Marken KAREX und Bioniq® fluoridfreie Zahnpflege mit dem Wirkstoff Hydroxylapatit an.

Literatur

[1] E. Paszynska, M. Pawinska, J. Enax, F. Meyer, E. Schulze zur Wiesche, T. May, B. Amaechi, H. Limeback, A. Hernik, J. Otulakowska-Skrzynska, A. Krahel, I. Kaminska, J. Lapinska-Antonczuk, E. Stokowska, M. Gawriolek, Caries-preventing effect of a hydroxyapatite-toothpaste in adults: A 18 months double-blinded randomized clinical trial, Front. Public Health 11 (2023).

[2] J. Enax, H.O. Fabritius, K. Fabritius-Vilpoux, B.T. Amaechi, F. Meyer, Modes of action and clinical efficacy of particulate hydroxyapatite in preventive oral health care − state of the art, Open Dent. J. 13 (2019) 274-287.

[3] M. Epple, Review of potential health risks associated with nanoscopic calcium phosphate, Acta Biomater. 77 (2018) 1-14.

[4] U. Schlagenhauf, K.-H. Kunzelmann, C. Hannig, T.W. May, H. Hösl, M. Gratza, G. Viergutz, M. Nazet, S. Schamberger, P. Proff, Impact of a non-fluoridated microcrystalline hydroxyapatite dentifrice on enamel caries progression in highly caries-susceptible orthodontic patients: A randomized, controlled 6-month trial, J. Invest. Clin. Dent. 10 (2019) e12399.

[5] E. Paszynska, M. Pawinska, M. Gawriolek, I. Kaminska, J. Otulakowska-Skrzynska, G. Marczuk-Kolada, S. Rzatowski, K. Sokolowska, A. Olszewska, U. Schlagenhauf, T.W. May, B.T. Amaechi, E. Luczaj-Cepowicz, Impact of a toothpaste with microcrystalline hydroxyapatite on the occurrence of early childhood caries: a 1-year randomized clinical trial, Sci. Rep. 11 (2021) 2650.

[6] H. Limeback, J. Enax, F. Meyer, Biomimetic hydroxyapatite and caries prevention: a systematic review and meta-analysis, Can. J. Dent. Hyg. 55 (2021) 148-159.

[7] F. Meyer, J. Enax, B.T. Amaechi, H. Limeback, H.-O. Fabritius, B. Ganss, M. Pawinska, E. Paszynska, Hydroxyapatite as remineralization agent for children’s dental care, Front. Dent. Med. 3 (2022).

[8] H. Limeback, J. Enax, F. Meyer, Clinical Evidence of Biomimetic Hydroxyapatite in Oral Care Products for Reducing Dentin Hypersensitivity: An Updated Systematic Review and Meta-Analysis, Biomimetics 8 (2023) 23.

[9] M.L. Hu, G. Zheng, H. Lin, M. Yang, Y.D. Zhang, J.M. Han, Network meta-analysis on the effect of desensitizing toothpastes on dentine hypersensitivity, J Dent 88 (2019) 103170.

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Prävention oraler Erkrankungen: Das war das erste internationale Oral Care Symposium 

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02.06.2023

Beim ersten Oral Care Symposium in Bielefeld haben sich am 24. Mai führende Expertinnen und Experten aus Zahnmedizin und Wissenschaft getroffen, um sich über biomimetische/bionische und natürliche Wirkstoffe in der Prävention oraler Erkrankung auszutauschen. Die Fortbildungsveranstaltung bot Zahnärztinnen und Zahnärzten aus Praxen und Universitäten einen Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft.  

Die Vortragenden des Symposiums (von links):
Dr. Joachim Enax, Prof. (emeritus) Hardy Limeback, Prof. Elzbieta Paszynska, Dr. Frederic Meyer, Prof. Bernhard Ganss, Prof. (assoc.) Malgorzata Pawinska, Prof. Helge-Otto Fabritius, Dr. Eric Schulze zur Wiesche und Prof. Bennett T. Amaechi

Die Prävention oraler Erkrankungen ist sowohl für die Mundgesundheit als auch für das Allgemeinwohl von Patientinnen und Patienten wichtig. Obwohl es in den vergangenen Jahren Erfolge in der Reduktion oraler Erkrankungen gab, ist die Prävalenz von Karies und Parodontitis in Deutschland sowie weltweit nach wie vor hoch. Aufgrund dessen werden zunehmend auch neue Konzepte in der Zahn- und Mundpflege verfolgt, die ein zentrales Thema des ersten von der Dr. Wolff Forschung initiierten Oral Care Symposiums in Bielefeld waren.  

Die beiden Senior Scientists von Dr. Wolff – Dr. Joachim Enax und Dr. Frederic Meyer – gaben einen Überblick über biomimetische und natürliche Wirkstoffe in der Zahnpflege wie z. B. Hydroxylapatit, amorphe Calciumphosphate, Enzyme, ätherische Öle oder Xylit und deren Einsatzmöglichkeiten in der Zahnpflege. Die Auswirkungen von Karies und Erosion auf den Zahnschmelz sowie die beeindruckende Nano- und Mikrostruktur unserer Zähne wurden von Prof. Helge-Otto Fabritius (Bionics and Materials Development, University of Applied Sciences, Hamm-Lippstadt) präsentiert. Außerdem verdeutlichte Prof. (emeritus) Hardy Limeback (Faculty of Dentistry, University of Toronto, Kanada) in seinem Vortrag, dass neue systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen die Wirksamkeit von Hydroxylapatit in den Bereichen Kariesschutz, Schutz bei Dentinhypersensibilität und Whitening bestätigen.  

Details zu aktuellen klinischen Doppelblindstudien zur Untersuchung der Wirksamkeit von fluoridfreien Hydroxylapatit-basierten Zahnpasten im Bereich der Kariesprophylaxe gaben Prof. Elzbieta Paszynska (Department of Integrated Dentistry, Poznan University of Medical Sciences, Polen) und Prof. (assoc.) Malgorzata Pawinska (Department of Integrated Dentistry, Medical University of Bialystok, Polen). Der anerkannte Zahnmediziner und Kariologe Prof. Bennett T. Amaechi (Department of Comprehensive Dentistry, University of Texas Health, San Antonio, USA) zeigte, dass Calciumphosphate, wie z. B. Hydroxylapatit, frühe Kariesläsionen effektiv remineralisieren können und ein tiefenwirksamer Effekt erzielt wird. Außerdem berichtete Prof. Bernhard Ganss (Faculty of Dentistry, University of Toronto, Kanada), Experte auf dem Gebiet der Biomineralisation, von gegenwärtigen Ansätzen in der Hydroxylapatit-Forschung, die die Kombination von Hydroxylapatit mit spezifischen Proteinen wie z. B. dem Zahnschmelz bildenden Amelotin beinhalten.  

Zahnärzte aus Praxen und Universitäten aus dem In- und Ausland informierten sich auf dem internationalen Symposium über den Einsatz von Hydroxylapatit für die evidenzbasierte klinische Praxis in der modernen präventiven Mundpflege. Nach den Vorträgen schlossen sich interessante Diskussionen an, die beim anschließenden Abendessen in vielen Gesprächen vertieft wurden. Die Teilnehmenden erfuhren nicht nur Neuigkeiten aus der Wissenschaft rund um Hydroxylapatit, sondern erlangten auch sechs Fortbildungspunkte. 

Forschungsergebnisse der vergangenen 40 Jahre zu dem Wirkstoff Hydroxylapatit finden Sie in unserer kostenlosen Studiendatenbank. Die Ergebnisse sind ohne Anmeldung nutzbar. 

Ein kompakter Nachbericht ist hier zum Download verfügbar.

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