Axhidrox®: Creme mit 1 % Glycopyrroniumbromid seit zehn Monaten zur Behandlung der schweren primären axillären Hyperhidrose auf dem Markt
Seit August 2022 ist Axhidrox® auf dem deutschen Markt verfügbar – das erste Anticholinergikum, das zur topischen Therapie der schweren primären axillären Hyperhidrose zugelassen ist. Die Creme mit 1 % Glycopyrroniumbromid wird in die Achselhöhle aufgetragen und reduziert dort signifikant die Schweißproduktion im Vergleich zu Placebo.
Um wiederkehrende Fragen zu dieser “First-in-class-Therapie“ zu beantworten, klärt dieser FAQ-Katalog auf.
1. Für wen ist Axhidrox®?
Axhidrox® ist für Patienten*innen zugelassen, die an einer schweren primären axillären Hyperhidrose (PAHH) erkrankt sind und dadurch eine starke Einschränkung der Lebensqualität erfahren. Eine schwere PAHH kann nicht mit Deodoranzien kontrolliert werden. Das Antihydrotikum Axhidrox® enthält das Anticholinergikum Glycopyrroniumbromid, das die Schweißproduktion reversibel hemmt. Die Creme wird lokal aufgetragen und wirkt lokal. Axhidrox® kann ab 18 Jahren angewendet werden.
2. Ist Axhidrox® verschreibungspflichtig und erstattungsfähig? Wie hoch sind die Kosten?
Axhidrox® ist verschreibungspflichtig und wird von den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen erstattet. Ein Dosierspender Axhidrox kostet 67,00 €. Zu Beginn der Therapie wird ein Dosierspender für 4 Wochen benötigt (tägliche Anwendung). Danach kann die Anwendungshäufigkeit reduziert werden (mindestens 2 x pro Woche und höchstens täglich), so dass ein Dosierspender für ca. 2-3 Monate ausreicht.
3. Wie lange muss Axhidrox® angewendet werden?
Da es sich bei der schweren PAHH um eine chronische Erkrankung handelt, ist eine dauerhafte Therapie mit Axhidrox® notwendig. Sowohl die Daten der klinischen Studien als auch Anwendungserfahrungen aus dem Versorgungsalltag haben gezeigt, dass die Anwendungshäufigkeit nach der 4-wöchigen Phase mit täglicher Anwendung ab Woche 5 reduziert werden kann, ohne eine Verminderung der Effektivität. Die Patienten*innen können ihre Erkrankung selbst „managen“.
4. Welche Nebenwirkungen treten unter einer Therapie mit Axhidrox® auf?
Die Nebenwirkungen sind mild bis moderat und reversibel, d. h. sie gehen zurück, wenn die Creme nicht mehr verwendet wird. Es treten „typische“ anticholinerge Nebenwirkungen, wie z. B. ein trockener Mund auf. Die Nebenwirkungen können durch eine verminderte Anwendungshäufigkeit kontrolliert werden.
5. Wie soll Axhidrox® angewendet werden?
Zwei Hub der Creme werden auf die Kappe des Dosierspenders aufgetragen und die Creme mit dem Dosierspender unter der Achsel appliziert. Dieser Vorgang wird für jede Achsel durchgeführt. Danach werden die Dosierkappe und die Hände gewaschen.
6. Auf welchem Wirkmechanismus basiert Axhidrox?
Axhidrox enthält den Wirkstoff Glycopyrroniumbromid, der ein kompetitiver Antagonist am muskarinergen Acetylcholin-Rezeptor ist. Glycopyrronium blockiert Acetylcholin am Rezeptor, so dass die ekkrinen Schweißdrüsen keinen Schweiß produzieren können. Nach einer Zeit dissoziiert Glycopyrronium wieder vom Rezeptor, Acetylcholin bindet an den Rezeptor und die Schweißproduktion kann wieder beginnen. D.h. der Effekt ist reversibel und das physiologische Schwitzen bleibt erhalten.
7. Wie ist Axhidrox einzuklassifizieren? Deodorant, Antitranspirant, Antiperspirant?
Bei Axhidrox handelt es sich um ein Antihydrotikum – ein lokal applizierbares Arzneimittel mit 1 % Glycopyrroniumbromid- das die Schweißbildung in den Achseln hemmt.
8. Warum sollte man Axhidrox abends anwenden? Kann man es zusammen mit einem Deo angewendet werden?
Da Patienten*innen mit primärer axillärer Hyperhidrose üblicherweise nachts nicht schwitzen, sollte die Creme zum Abend hin aufgetragen werden. So kann die Wirkung am darauffolgenden Morgen gewährleistet werden. Bei Bedarf kann zusätzlich ein Deodorant am Morgen angewendet werden.
9. Wie ist der Weg zur Axhidrox-Verordnung?
Grundlage der Axhdirox-Verordnung ist die Diagnose einer schweren primären axillären Hyperhidrose (PAHH). Die Diagnose kann in den meisten Fällen mit einer guten Anamnese und bestimmten Fragen erfolgen, z. B. Tritt das übermäßige Schwitzen überwiegend am Tag und nicht in der Nacht auf, gibt es eine positive Familienanamnese, wann ist das übermäßige Schwitzen zuerst aufgetreten etc.? Wenn die Diagnose der PAHH gestellt ist, kann Axhidrox direkt verordnet werden.
10. Wie sieht die Studienlage aus?
Die Ergebnisse der offenen Phase 3b-Studie mit 518 Patienten*innen über 72 Wochen wurden im Januar 2023 im JAEDV veröffentlicht. Die Patienten*innen haben die 1 %-ige GPB-Creme in der Studie in den ersten 4 Wochen täglich angewendet und konnten danach die Anwendungshäufigkeit an ihre Symptomatik anpassen (min. 2 x pro Woche und max. täglich). Trotz der reduzierten Anwendungshäufigkeit konnten die Schweißproduktion reduziert und die Lebensqualität verbessert werden (Szeimies et al, JEADV, 2013:00:1-8…)
Über Axhidrox®
Axhidrox® ist das erste Anticholinergikum, das zur topischen Therapie der schweren primären axillären Hyperhidrose zugelassen und seit dem 01.08.2022 auf dem deutschen Markt verfügbar ist. Die Creme mit 1 % Glycopyrroniumbromid wird in die Achselhöhle aufgetragen und reduziert dort signifikant die Schweißproduktion im Vergleich zu Placebo1.
Über Glycopyrroniumbromid
Glycopyrroniumbromid (INN-Name, Abkürzung GPB) oder Glycopyrrolat (USAN-Name) ist eine bekannte anticholinerg wirkende Arzneimittelsubstanz, die in mehreren in der EU und den USA vermarkteten Produkten für verschiedene Erkrankungen von Kindern und Erwachsenen zugelassen ist. GPB blockiert die Wirkung von Acetylcholin an muskarinischen Acetylcholinrezeptoren, die unter anderem für die Schweißdrüsenaktivierung verantwortlich sind.
Über Hyperhidrose
Weltweit leiden ca. 5 % der Menschen an dauerhaftem übermäßigem Schwitzen ohne erkennbare Ursache, der sogenannten „primären Hyperhidrose“. Dabei handelt es sich um eine chronische Krankheit, die für die Patienten eine große Belastung darstellt und die Lebensqualität stark einschränkt. Die primäre Hyperhidrose kann in ihrem Schweregrad von leichter Nässe bis hin zu starkem Nachtropfen reichen und kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Dies kann die Arbeit, soziale Beziehungen, körperliche und Freizeitaktivitäten sowie die emotionale und psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Patienten mit primärer axillärer Hyperhidrose leiden unter einer übermäßigen Schweißproduktion in den Achselhöhlen, die über das Maß hinausgeht, das für die Regulierung der normalen Körpertemperatur erforderlich ist.
Über Dr. Wolff
Dr. Wolff – der Name steht seit 1905 für Forschung, die Haut-, Haar- und Zahnprobleme der Bevölkerung mit innovativen Wirkstoffen löst. Im Mittelpunkt der Anstrengung steht der wissenschaftlich belegbare Nutzen der Produkte. Seit der Unternehmensgründung pflegt Dr. Wolff eine enge Zusammenarbeit mit namhaften Wissenschaftlern. Vom ersten Markenartikel Hämatopan bis zu den heute international verfügbaren Produkten liefert die hauseigene Forschung die Grundlage für neuartige Wirkstoffe und Produktentwicklungen. Das Unternehmen wird in vierter Generation familiengeführt und befindet sich mit rund 800 Mitarbeitern weltweit auf Wachstumskurs. Dr. Wolff ist in über 60 Ländern tätig. Weitere Informationen finden Sie unter: Dr. Wolff Group